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Symbole der Weltreligionen

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Interkultureller Festkalender 2007 bis 2008

Blumensymbolik und Pflanzensymbolik

Einführung in die Symbolsprache der Blumen und Pflanzen

Blumen finden bei religiösen und auch weltlichen Festen auf der ganzen Welt Verwendung und beinahe jede Religion und Kultur hat ihre eigene Blumensymbolik. Den Göttern wurden und werden Blumenopfer dargebracht und bestimmte Blumen bzw. Pflanzen werden je nach Religion bestimmten Göttern zugeordnet und sind ihnen heilig. Blumen spielen natürlich auch bei biografischen Festen eine wichtige Rolle und eine Hochzeit ohne Blumen ist auf der ganzen Welt undenkbar.

Nach der Mythologie der Sakai- oder Pygmoidenstämme auf Malakka wurden die Menschen aus Blumen erschaffen. Blumen können aber auch der Geburtsort von Göttern sein. So soll der altägyptische Sonnengott aus der Blüte der blauen Wasserlilie geboren worden sein.

Ein weit verbreitetes Motiv von Mythen und Legenden ist, dass dort wo Götter und Heilige den Boden betreten Blumen aus deren Fußspuren wachsen.

Ein weiteres Motiv ist, dass rote Blumen aus den Tränen oder dem Blut von von Göttern oder Heiligen entstanden bzw. diese Tränen den Blumen ihre Farbe gegeben haben sollen. Für dieses Motiv finden sich in der Religionsgeschichte zahlreiche Beispiele:

Dem aztekischen Blumengott Xochipilli war ein eigener Hymnus gewidmet, den Sie in der englischen Übersetzung nachlesen können: Hymnus für den Gott der Blumen

Flora war die römische Göttin der Blumen, Blüten und es Frühlings und hatte einen eigenen Priester. Ihr Fest, die Floralien dauerten in der Kaiserzeit vom 28. April bis zum dritten Mai. Die griechische Göttin Flora lebt heute in der Floristik weiter und ihr Name wird für die Gesamtheit der Pflanzen verwendet.

Im Hinduismus werden Götterstatuen mit Blumen geschmückt. Gelbe Blüten spielen zu dem hinduistischen Fest Vasant Panchami eine wichtige Rolle, wo sie der Göttin Saraswati geopfert werden. Zu Durga Puja ist der Lotus ein unverzichtbarer Bestandteil der Zeremonien und anlässlich des Geburtstags von Krishna werden seine Statuen mit Edelsteinen und den roten Blüten des Palasabaums geschmückt.

Die japanische Kunst des Ikebana hat sich aus dem Blumenopfer entwickelt. Blumenopfer sind generell weit verbreitet und man findet sie unter anderem im Christentum, Buddhismus und Hinduismus gleichermaßen.

Dem Granth, dem Heiligen Buch der Sikh, werden bei Zeremonien Blumen gestreut und am Hochzeitsmorgen sitzt die Braut vor einem Guru Granth Sahib und schmückt den Granth mit Blumengirlanden, bevor sie dem Vater ihres Gatten eine Blumengirlande überreicht.

Zu Schawuot, dem jüdischen Wochenfest, werden die Tora-Rollen und der Tora-Schrein sowie die Wohnungen mit Blumen geschmückt, um sich für die Ernte zu bedanken. Die katholischen Fronleichnamsprozessionen werden von Blumen streuenden Mädchen in weißer Kleidung begleitet.

Zu Allerseelen werden die Friedhöfe mit Blumen und Lichtern geschmückt und noch heute findet sich in manchen Regionen die Kräuterweihe (Festum Herbarum), die am 15.8 zu Mariä Himmelfahrt durchgeführt wird. Es werden Blumen und Käuter gesegnet und um die Verstärkung deren Heilkraft gebetet.

Auch bei den meisten Beerdigungsfeiern spielen Blumen und Blumenarrangements als Grabbbeigabe eine wichtige Rolle und bereits die Neandertaler legten den Toten Blumen in die Gräber. So fanden Archäologen Hyazinthen und in dem Grab eines Neandertalers im Norden des Irak, der vor 60,000 Jahren dort beerdigt wurde. Koreanische Beerdigungszeremonien sind begleitet von weißen Chrysanthemen.

Aber täuschen Sie sich nicht! Das Senden von Blumen zum Tod eines Menschen entspricht nicht in jeder Kultur der dortigen Etikette. Umfangreiche Blumenbuquets anlässlich von Beerdigungsfeiern werden zum Beispiel sowohl im Judentum als auch im Islam abgelehnt.

Auch bei der Anzahl der verwendeten Blumen, zum Beispiel wenn Sie jemandem einen Blumenstrauß schenken wollen, ist Vorsicht geboten. Während in Deutschland bei einem Blumenstrauß uner zehn Blumen eine ungerade Anzahl gewählt wird, gilt das Schenken eines Blumenstraußes mit neun Blumen als Symbol für Unheil. In China ist es übrigens ganz unüblich einen Blumenstrauß als Geschenk mitzubringen.

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Web www.feste-der-religionen.de

nach oben | 2002 - 2007 © Kerstin Probiesch - zuletzt geändert am 19. Februar 2007

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