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Symbole der Weltreligionen

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Interkultureller Festkalender 2007 bis 2008

Das Internet als Ort des Feierns?

Religion im Internet bedeutet längst nicht mehr, lediglich Webpräsenzen der eigenen Religion oder anderer Religionen zu besuchen. Nicht nur Diskutieren oder Informieren ist gefragt. Immer häufiger wird die virtuelle Ausübung religiöser Rituale via Internet angeboten und gesucht.

Beispiele für gelebte Online-Religiosität werden nach ungläubigem Staunen zumeist erst einmal belächelt und sind regelmäßig dem Vorwurf der Spielerei oder Illusion ausgesetzt: Das ist doch nur virtuell und nicht real! Entsprechend berichteten auch einige deutsche Zeitungen anlässlich des großen Pilgerfestes Kumbh Mela augenzwinkernd über hinduistische Internettempel.

Beispiele finden sich jedoch nicht nur aus dem Hinduismus.

So erteilt die katalanische Heilige Thekla die Absolution für diverse Internet-Sünden, und die 'First Church of Cyberspace' ist nur eine der vielen Internet-Gemeinden, die die Möglichkeit zur Online-Beichte bieten.

Innerhalb der Katholischen Kirche wird bereits seit Jahren über die Bestimmung eines Heiligen für das Internet diskutiert. Haben dies die Katalanen mit der Heiligen Thekla bereits entschieden, so scheint die Mehrheit sich jedoch für den Heiligen Isidor von Sevilla auszusprechen.

Auf den Internetseiten des 'Cyber Temple' stehen Gebete für verschiedene Anlässe zur Auswahl. Bei den Fürbitten ist es sogar möglich, den Namen des Empfängers einzugeben.

Vor dem Betreten des ersten zoroastrischen Internettempels wird der Surfer gebeten sich in eine entsprechende Geisteshaltung zu begeben und Beliefnet hat virtuelle Pilgerreisen im Angebot.

Technikbegeisterte Neuheiden, so genannte Technopaganisten, führten bereits 1991 ihr erstes Ritual online durch. Ein prominenter Vertreter dieses Technopaganismus ist der Amerikaner Mark Pesce. Erik Davies zitiert ihn in seiner Studie mit dem Titel 'Technopagans' wie folgt:

"Without the sacred there is no differentiation in space. If we are about to enter the cyberspace, the first thing we have to do is plant the divine in it." Übersetzung: (Ohne das Geistliche gibt es keinen Unterschied im (Welt-)Raum. Wenn wir dabei sind, den virtuellen Raum zu betreten, wird das erste sein, das wir zu tun haben: ihm das Göttliche einzupflanzen.)

Aber nicht nur Neuheiden beschäftigen sich mit Religiosität unter den Bedingungen des Cyberspace und geben entsprechende Instruktionen, auch die ersten christlichen Theologen denken bereits offen über die Möglichkeit einer Cybertheologie nach.

Religionen und Religiosität und/im Internet ist ein Themenkomplex, dessen systematische Erforschung noch am Anfang steht. Warum sollten sich Wissenschaftler überhaupt damit beschäftigen, gehören sie doch lediglich in das Kuriositäten-Kabinett des Internets?!

Mark W. MacWilliams, der sich mit virtuellen Pilgerreisen auseinandersetzt, hat dafür einige gute und einfache Gründe: Es gibt in diesem Bereich eine Fülle von verschiedenen Internetseiten, und diese Seiten werden von vielen Menschen besucht.

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Web www.feste-der-religionen.de

nach oben | 2002 - 2007 © Kerstin Probiesch - zuletzt geändert am 29. Juli 2005

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