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Symbole der Weltreligionen

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Interkultureller Festkalender 2007 bis 2008

feste-der-religionen.de - Religiöse Kleidung im Christentum - Die Albe

Das frühe Christentum kannte noch keine spezielle Ritualkleidung. Eingeführt wurden spezielle Kleidungsstücke erst als das Christentum Staatsreligion wurde und den religiösen Würdenträgern (Bischöfe, Priester) gestattet war, eine bestimmte Amtskleidung zu tragen.

Das Wort "Albe" stammt aus dem lateinischen Wort "Albus" und bedeutet "weiß". Die Albe ist ein knöchellanges und hemdartiges Untergewand. Sie wird bei Gottesdiensten unter der Messkleidung getragen. Es gibt auch die Mantelalbe, die das liturgische Gewand der Diakone ist.

Alben waren aus Leinen. Pate für die Albe war die Tunica, eine antike Unterkleidung. Unter der Albe wird das rechteckige und ebenfalls weiße Schultertuch (Humerale) getragen. Dieses umhüllt Hals und Schultern und wird an der Brust von Bändern zusammengehalten. Um die Albe wird eine Kordel, genannt Zingulum (lateinisch: Gürtel), geschlungen.

Während dem Anlegen der Albe wurde früher von den katholischen Priestern ein bestimmtes Gebet gesprochen, das nur zu diesem Zweck bestimmt war:

Mache mit weiß, oh Herr, und reinige mein Herz

In den Ostkirchen, wie zum Beispiel in der Liturgie der Russich-Orthodoxen Kirche wird folgendes Gebet gesprochen:

Jubeln soll meine Seele über meinen Gott! denn Er hat mich in Gewänder des Heils gekleidet, mir den Mantel der Gerechtigkeit umgelegt wie einem Bräutigam, der sich den Kopfschmuck nach Priesterart zurichtet, und wie eine Braut, die ihr Geschmeide anlegt." (Jes.61,l0)

Im römischen Messbuch für die Bistümer des deutschen Sprachgebietes steht in Absatz 81:

In der Sakristei sollen die liturgischen Gewänder für Priester und Mitwirkende bereitliegen, wie sie für die jeweilige Form der Feier benötigt werden:
  1. für den Priester: Albe, Stola und Messgewand;
  2. für den Diakon: Albe, Stola, Dalmatik; von der Dalmatik kann man, falls notwendig oder falls der Gottesdienst nicht so feierlich gehalten wird, absehen;
  3. für alle anderen: Albe oder andere rechtmäßig zugelassene Gewänder. Alle, die eine Albe anziehen, können auch Zingulum und Schultertuch verwenden.

In der russisch orthodoxen Kirche heißt die Albe Sticharion, in der armenischen Kirche shapik und in der syrischen Kutina.

Die Albe in den Ostkirchen

Das Sticharion gehört in den Ostkirchen zu den heiligen Kleidungsstücken ohne denen die Liturgie nicht gefeiert werden darf, ohne eine Todsünde zu begehen und den Ausschluss vom Priesteramt zu riskieren.

Ein Gewand haben alle Ränge der Geistlichkeit gemeinsam, das ist das Sticharion. Das Sticharion ist ein langes, bis auf die Knöchel reichendes hemdartiges Gewand. Der untere Teil des Ärmels ist mit einem farbigen Band eingefasst. Diese Bandstreifen symbolisieren an den Ärmeln die Fesseln Christi. Außer den Leiden, die der Herr für die Sünden der Welt ertragen hat, symbolisieren die Bandstreifen noch den göttlichen Segen, den die Kirche um des Blutes der Märtyrer willen erhält." (Quelle: Russisch Orthodoxe Kirche in Deutschland: Ihre Tradition, Glaube, Gottesdienste, Geschichte, zusammengestellt von Alexej Tomjuk, 1999)

Für weitere Informationen über die liturgische Kleidung der Ostkirchen lesen Sie: Die liturgischen Gewänder in der orthodoxen Kirche

Links

Liturgiereferat
Zusammengestellte Informationen des Arbeitskreises "Liturgische Kleidung" im Auftrag der diözesanen Liturgiekommission; Kontaktstelle: Pastoralamt, Liturgiereferat; Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4021 Linz; Tel. 0732/7610-3121 - 1996

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nach oben | 2002 - 2007 © Kerstin Probiesch - zuletzt geändert am 29. Juli 2005

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