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Interkultureller Festkalender 2007 bis 2008

Vietnamesische Feste: Tet Doan Ngo

Tet Doan Ngo wird in Vietnam zur Zeit der Sommersonnenwende begangen. Dieser Tet fällt jedes Jahr auf den fünften Tag des fünften Mondmonats. Deswegen heißt dieser Feiertag auch der "Doppelfünfte". Es ist die heißeste Jahreszeit Vietnams. Dem erhöhten Krankheits- und Infektionsrisiko begegnen die Familien indem verschiedene Früchte, Reis, Kuchen und diverse Alkoholika gereicht werden.

Das Fest wird von der Regierung sehr unterstützt, da die Menschen in dieser Zeit sensibler gegenüber gesundheitlichen Themen sind und sich so beispielsweise eher an der Insektenvernichtung beteiligen.

Traditionell wird in dieser Zeit ein spezieller Wein gereicht, der aus gegorenem Reis unter Zusatz von Hefe und diversen Kräutern hergestellt wird. Diesem Wein, der Ruou Nep genannt wird spricht man heilende Kraft zu und er soll gut gegen Krankheiten und vor allem Parasiten bekämpfen können. Der Beiname des Festes ist nach verschiedenen Quellen auch: "Töten der inneren Insekten".

Ein interessanter Mythos berichtet über die Entstehung dieses Feiertages folgendes:

In alter Zeit gab es zwei Brüder, die als Waisen in einem kleinen Dorf lebten und für ihre Intelligenz, Freundlichkeit und Liebenswürdigkeit bekannt waren und zwei Schlangen.

Die beiden Schlangen, die nach einem sehr langen Leben zu Geistern wurden, verliebten sich in diese Brüder. Sie verwandelten sich in wunderschöne Frauen und umworben die Brüder. Die Brüder verliebten sich ebenfalls in die Schlangen und heirateten diese. Sie lebten glücklich und zufrieden. Aber nicht bis an ihr Lebensende, denn die Brüder wurden mit jedem Tat kranker und kranker, scheuten das Tageslicht und lebten in Dunkelheit.

Die Dorfbewohner vermuteten die Anwesenheit eines bösen Geistes. Als eines Tages ein taoistischer Einsiedler in das Dorf kam erzählten die Dorfbewohner ihm von den beiden kranken Brüdern. Der Einfluss böser Geister wurde durch den taoistischen Einsiedler bestätigt. Zur Abwehr böser Geister stellte er einen speziellen Wein her, den die Dorfbewohner den Brüdern verabreichen sollten. Sowohl die festen Bestandteile als auch die flüssigen sollten die Brüder am kommenden fünften Tag des fünften Mondmonats zu sich nehmen.

In dem Moment als die Brüder dieses Heilmittel zu sich nahmen verwandelten sich die schönen Frauen zurück in ihre Schlangengestalt und verschwanden in einer Rauchwolke.

Seit dieser Zeit verwenden die Menschen ruou nep, um die bösen Geister zu vertreiben.

Der fünfte Tag des fünften Monats ist in vielen asiatischen Kulturen, in denen der Mondkalender eine große Rolle spielt ein wichtiges Datum und manche dieser Feste sind auch unter unter dem Namen "Fest der Doppel-Fünf" bekannt. In Japan gibt es an diesem Tag das Tango No sekki Fest, in China, Hongkong und Taiwan finden die großen Drachenbootfeste statt und in Korea feiert man das Tano-Fest.

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nach oben | 2002 - 2007 © Kerstin Probiesch - zuletzt geändert am 29. Juli 2005

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