Mit Samvatsari endet die acht bis zehn Tage dauernde Fasten- und Reinigungsperiode (Paryushana Parva) im Jainismus. Samvatsari ist vor allem von dem Wunsch nach Vergebung für die Verfehlung der vergangenen zwölf Monate geprägt. Dies drückt sich in entsprechenden Gebeten um Vergebung (ksama) aus.
Dabei wird nicht nur um Vergebung auf der spirituellen Ebene gebeten. Vielmehr drückt sich der Wunsch nach Verzeihung auch darin aus, dass beispielsweise Briefe an Freunde, Eltern oder andere Menschen geschrieben werden – unabhängig vom Alter und Geschlecht.
Wichtige Rituale zu Samvatsari sind die Pratikramana Meditationen. Diese Meditationen dienen sowohl der Rückschau auf den eigenen religiösen Weg als auch der Erneuerung des Glaubens.
Diese regelmäßigen Meditationen werden sowohl von Gläubigen der Swetambara Tradition als auch von Anhängern der Digambara Tradition durchgeführt. Die Pratikramana Meditationen sind jedoch nicht an diese Zeit gebunden, sondern werden in unterschiedlichen Zeitintervallen. Sie können zwei Mal am Tag durchgeführt werden, ein Mal in jeder Mondphase oder jedes Jahr. Die jährlichen Meditationen gelten dabei als Minimum und heißen Samvatsari Pratikramana.
Die Meditationen enthalten neben verschiedenen Gebete für die großen Meister und Erleuchteten des Jainismus auch Übungen zur Kontrolle des Körpers und des Geistes. Wichtiger Teil der Meditationen sind auch Beschlüsse für das eigene religiöse Leben und ethisches Verhalten für die folgenden zwölf Monate. Die Einzelheiten über diese Meditationen sind in den Handbüchern beschrieben.
Nach oben | 2002 - 2007 © Kerstin Probiesch - zuletzt geändert am 29. Juli 2005
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