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Interkultureller Festkalender 2007 bis 2008

Afrikanische Feste: Ngondo (Kamerun)

Die Küstenvölker Kameruns begehen jährlich zu Beginn der Trockenzeit im Dezember das Ngondo Fest. Ngondo ist Neujahrsfest und Ahnenfest zugleich.

Höhepunkt des Ngondo-Festes, das mit Prozessionen und Tänzen gefeiert wird, sind die Njengu-Zeremonien, die Rituale für die Wassergeister (miengu). Diese werden am Fluss Wouri begangen. Die Njengu waren ursprünglich nur den freien Duala vorbehalten, die Mitglieder der gleichnamigen Geheimgesellschaft waren.

Heute wird dieses Fest von allen Ethnien (Völkern) der Küste Kameruns begangen. Dies war nicht immer so. War die Teilnahme an Njengu-Zeremonien nur Mitgliedern der Geheimgesellschaft vorbehalten, so galt die Exklusivität der Teilnahme auch für das Ngondo-Fest. Es war eigentlich ein Fest des Ausschlusses und der sozialen Unterscheidung. Es trennte die Angehörigen des Volkes der Duala von denen, die nicht den Duala angehörten.

Das Fest endet heute mit dem Fest des Wassers am Fluss Wouri. Neben Prozessionen der religiösen Organisationen und Tänzen findet an diesem Fluss eine Zeremonie statt, in welchem ein heiliger Topf von einem Taucher in den Wouri gesenkt wird. Der Taucher bleibt bis zu 9 Minuten unter Wasser und nimmt dort Kontakt mit den Ahnen auf. Wenn der Taucher wieder an die Oberfläche kommt, so enthält der Topf die Botschaft der Ahnen für das folgende Jahr, die von den Eingeweihten interpretiert und den Anwesenden mitgeteilt wird.

In einem Reisebericht von 2005 war zu lesen, dass zu diesem Fest eigentlich eine Kabba getragen wird, ein weiter Umhang mit langen Ärmeln. Alle drei Jahre wird für den Ngondo ein neuer Stoff entworfen. Heute ist dieses Fest sehr kommerziell geworden. Verschiedene Sponsoren stiften T-Shirts mit den Namen ihrer Firma, die die traditionelle Kleidung mehr und mehr ersetzen.

Eine neue Entwicklung ist auch die Wahl der Miss Ngondo. Zunächst werden in den einzelnen Regionen die örtlichen Misses gewählt, die dann zum Ngondo Fest sich einer letzten Wahl stellen.

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nach oben | 2002 - 2007 © Kerstin Probiesch - zuletzt geändert am 29. Juli 2005