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Symbole der Weltreligionen

Feste, Feiertage und Gedenktage der Religionen

Interkultureller Festkalender 2007 bis 2008

Mongolisches Neujahr - Tsagaan Tsar

Wie das chinesische Neujahr ist das mongolische Neujahr ein Mondjahr und die mongolische Zeitrechnung begann 1267 vor unserer Zeitrechnung. Tsagaan Sar, wie das mongolische Neujahr genannt wird, meint "weißer Monat". Es ist das Ende des Winters und der Beginn des Frühjahrs.

Die Vorbereitungen für das Neujahrsfest beginnen bereits vier Wochen vorher und haben ihren Höhepunkt in einem dreitägigen Familienfest, an dem Jüngeren den Älteren als Zeichen ihres Respekts Geschenke überreichen.

Der Vorabend des Neujahrstages heißt Bituun, was soviel heißt wie schließen. In dieser Nacht erscheint die Bituun Baldanlham, eine lokale Göttin auf einem Reittier. Sie kommt insgesamt drei Mal zu jeder Familie und für ihr Reittier werden drei Stückchen Eis vor die Tür gelegt. Bituun meint auch "volle Dunkelheit" und ist die Zeit des Neumonds, in der kein Mond zu sehen ist.

An diesem letzten Tag des alten Jahres wird dem Himmel und vor allem sieben Sternen, den sieben alten Männern, geopfert. Auch die Geister des Hauses werden dabei nicht vergessen. Dazu wird in den Höfen ein kleiner Tisch aufgestellt. Auf diesen werden neun Karaffen mit Wasser gestellt und Räucherstäbchen werden platziert. Am dritten Tag des neuen Jahres führen die mongolischen Schamanen die großen Zeremonien durch. Diese sind vor allem Reinigungszeremonien enthalten ein Reinigungsritual für den Körper. Das verwendete Wasser wird vorher besonders präpariert, indem farbige Steine hinein gelegt werden. Danach wird das Wasser gekocht und wird so zu arshan - dem heiligen Wasser. Mit diesem heiligen Wasser reinigt sich zunächst der Schamane, bevor alle Mitglieder des Klans damit spirituell gereinigt werden.

Für die Buryaten ist das Neujahr und seine Rituale eng mit dem Lamaismus des Tibetischen Buddhismus verbunden. Alles verzichtbare alte des vergangenen Jahres wird verbrannt und so werden symbolisch die Sünden des vergangenen Jahres ebenfalls verbrannt.

Während der Neujahrszeit gelten mehrere Verhaltensregeln. So soll niemand mit Schimpfwörtern und schlechten Ausdrücken bezeichnet werden. Bevor der älteste es nicht erlaubt, darf nicht gegessen werden. Man soll sich nicht betrinken und darf keine Messer oder Waffen tragen. Außerdem soll man nicht die ganze Nacht wach bleiben. Es darf keine Kleidung aus schwarzer Farbe getragen werden und die Haare dürfen nicht geschnitten werden.

Wie die chinesischen Jahre, so werden auch die mongolischen Jahre, Tieren zugeordnet. Dabei sind die Entsprechungen die Gleichen wie in China. Allerdings wird in der Mongolei jeder Zusammenhang mit dem chinesischen Neujahr verneint.

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Web www.feste-der-religionen.de

nach oben | 2002 - 2007 © Kerstin Probiesch - zuletzt geändert am 29. Juli 2005

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