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Interkultureller Festkalender 2007 bis 2008

Christliche Feste: Christkönigsfest

Das Christkönigsfest gehört zu den jungen Festen der katholischen Kirche und ist ein sogenanntes Ideenfest. Ideenfeste sind Feste, die nicht mit dem Lebenslauf von Jesus zusammenhängen, sondern auf einer religiösen Vorstellung oder Idee zu einer bestimmten Zeit basieren und bestimmte Aspekte des Glaubens hervorheben. Ein weiteres Ideenfest sind zum Beispiel Fronleichnam, das Dreifaltigkeitsfest und viele Marienfeste.

Eingeführt wurde das Christkönigsfest im Jahr 1925 durch Papst Pius XI. aus Anlass der 1600-Jahr-Feier des Konzils von Nizäa. Schriftliche Grundlage ist die Enzyklika "Quas primas" vom 11. Dezember 1925, in der dieses Fest zunächst auf den letzten Sonntag im Oktober gelegt wurde:

"Der letzte Sonntag im Monat Oktober scheint Uns schließlich mehr als jeder andere für diese Feier geeignet zu sein, weil mit ihm der Kreislauf des liturgischen Jahres sozusagen abgeschlossen ist. So erfahren die im Verlaufe des Jahres gefeierten Geheimnisse des Lebens Jesu Christi durch das Christkönigsfest gleichsam ihre Vollendung und ihre Krönung; und ehe wir die Glorie aller Heiligen feiern, verherrlichen Wir den, der in allen Heiligen und Auserwählten triumphiert."

So ein Zitat aus der Enzyklika "Quas primas" vom 11. Dezember 1925

Die Einführung des Christkönigsfestes ist - so die Quellen - aus der damaligen Geschichte und den gesellschaftlichen Verhältnissen heraus zu sehen. Europa war wirtschaftlich und politisch im Umbruch, Orientierungslosigkeit verbreitete sich ebenso wie nationale und nationalsozialistische Ideen. Papst Pius wollte offenbar dagegen ein Zeichen setzen und die "Königsherrschaft Christi" gegen diese Orientierungslosigkeit setzen.

Im Zuge der Liturgiereform, beschlossen vom zweiten Vatikanischen Konzil und ab 1967 durch die einberufene Liturgiekommission durchgeführt verlegt den Christkönigssonntag auf den letzten Sonntag im Kirchenjahr, um klar zu machen, dass Christus das Ziel des Kirchenjahres ist.

Christkönigsfest und die katholische Jugend im Nationalsozialismus

Das Christkönigsfest wurde für die katholische Jugend und vor allem für die katholischen Jugendorganisationen im Nationalsozialismus ein bedeutender Tag und verband sich nach der Machtergreifung Adolf Hitlers mit dem Treuebekenntnis der katholischen Jugend zum Glauben und zur Kirche.

Die "Königsherrschaft Christi" spielte bereits unter den katholischen Jugendlichen der Weimarer Republik eine wichtige Rolle - vor allem für die Jugendorganisationen. Mit dem Erstarken des Nationalsozialismus und der Machtergreifung Adolf Hitlers wurde die Königsherrschaft Christi auch zum - wenn auch schwachem - Zeichen des Widerstands. 1936 wurde der erste Bekenntnistag der katholischen Jugend beschlossen und die Treuebekenntnisse der Jugend zum katholischen Glauben auf den Dreifaltigkeitssonntag am 7. Juni 1936 gelegt.

Als die Nationalsozialisten das Reichssportfest am Dreifaltigkeitssonntag durchführten, wurde der Bekenntnistag auf das Christkönigsfest gelegt. Kein zufälliges Datum, denn bereits 1934 hatten sich katholische Jugendliche zum Christköngsfest in katholische Kirchen und Domen eingefunden. Im Kölner Dom hatten sich mehr als 30 000 katholische Jugendliche versammelt - diese Feiern sind nicht nur religiös zu sehen.

Eine ausführliche Darstellung über die Katholische Jugend im Nationalsozialismus bietet die Internetausgabe der Arbeit "Der Widerstand der katholischen Jugend im Nationalsozialismus"

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nach oben | 2002 - 2005 © Kerstin Probiesch - zuletzt geändert am 20. November 2005

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