Chanukka gehört zu den untergeordneten Festen des Judentum. Das Chanukka-Fest dauert acht Tage. Chanukka, das Wort bedeutet "Weihung" und erinnert an die Wiedereinweihung des Jerusalemer Tempels im Jahr 165 vor unserer Zeitrechnung.
Entweiht wurde der Tempel in Jerusalem während der Zeit der Judenverfolgung unter Antiochus IV Epiphanes und zurückerobert durch Judas Makkabäus.
Nach jüdischer Legende war in dem Tempel nur ein kleiner Krug mit wenig Öl erhalten geblieben. Dennoch reichte dieses wenige Öl auf wundersame Weise für acht Tage. Deswegen heißt die Begebenheit auch das "Lichtwunder".
Während der acht Tage von Chanukka werden jeweils nach Sonnenuntergang Kerzen eines neunarmigen Leuchters von links nach rechts nacheinander entzündet. Die erste Kerze, die enzündet wird ist die in der Mitte. Sie wird als das "dienende Licht" (Schamasc h) bezeichnet und ist das Symbol für den Menschen. Mit dieser Kerze werden von links nach rechts die anderen acht Kerzen entzündet. Wenn die letzte Kerze entzündet ist werden spezielle Chanukka-Lieder gesungen, Kinder beschenkt und Krapfen und Pfannkuchen gegessen.
Ein üblicher Brauch anlässlich Chanukka ist das Dreidelspiel oder auch Trendelspiel. Als Einsatz werden Nüsse oder kleine Münzen verwendet. Der Dreidel ist halb Kreisel und halb Würfel. Auf seinen Flächen befinden sich vier hebräische Buchstaben, die im Laufe des Spiels anzeigen ob man zu dem Einsatz etwas hinzubekommt oder abgeben muss.
Diese Buchstaben sind das hebräische N, das G, das H und das S. Liegt das N oben, dann bekommt der Spieler nichts, bei einem G bekommt der Spieler den Inhalt der Spielkasse, bei einem H wird die Hälfte der Bank ausgezahlt und bei einem S muss ein Spieleinsatz gesetzt werden.
Diese vier Buchstaben sind zugleich die Anfangsbuchstaben des Satzes Ness Gadol Haja Scham (ein großes Wunder geschah da).
Der Brauch des Anzündens von Kerzen wurde im übrigen für das afroamerikanische Fest Kwanzaa adaptiert.
Das Feiern von "Weihnukka", einem Synkretismus (Vermischung) aus Weihnachten und Chanukka, wird wohl von den meisten Juden abgelehnt, auch wenn die Lichtsymbolik bei beiden Festen gleichermaßen im Zentrum stehen und sie zeitlich nah beiander liegen.
nach oben | 2002 - 2007 © Kerstin Probiesch - zuletzt geändert am 29. Juli 2005
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